Erfahrungen Programmierung Uhlenbrock 67800

Bei mir wird jetzt der Bahnhof gebaut. Dazu brauche ich ziemlich viele Signale. Ich verwende Formsignale, die ich mit Servos schalten will. Zuerst habe ich mich mit Linearservos aus Hongkong befasst.

Ich wollte so etwas wie bei Fremo (Wattenscheidter Signalschacht) für mich entwickeln, liebäugelte mit einem Kabelkanal und mit RJ45-Stecker mit Flachbandkabel. Daraus wurde nun eine Messingplatte mit RJ45-Stecker und Flachbandkabel, das werde ich später an dieser Stelle alles zeigen.

Ich habe im Bahnhof das Problem, dass ich z. B. 10 Weichen und mehr als 10 Signale bei der Anlagentiefe von 1,00 m auf einer Länge von 1,30 m steuern muss. Mit den MB-Tronic WA5 kriege ich Platzprobleme, denn ich möchte alle Decoder und alle Servos der Weichen am Anlagenrand platzieren, damit sie wartungsfreundlich sind.

Die Suche im Netz führte mich zu den Uhlenbrock-Decodern des Typs 67800, Servodecoder ohne Relais. Die Bauteile sind sehr klein (Grundfläche ca. 5 x 5 cm bei einer Höhe von 2 cm) und steuern vier Servos (aber ohne Polarisierung, dafür mit Wippeffekt, was für Flügelsignale sehr von Vorteil ist).

Ich habe mir so einen Decoder besorgt, die Bedienungsanleitung gelesen und dann war klar, dass ich mit meiner Lenz-Zentrale das Ding einrichten kann. Samstags morgens um 10 Uhr habe ich alles angeschlossen, die Gleisanschlüsse von der Zentrale an den Decoder, die Trafospannung mit 16V DC auch und gleich 4 Servos aus Lagerbeständen.
Die Adressen sollten in der CV 121, 131, 141 und 151 eingeschrieben werden. Ich wollte also nur den 1 Servo ansteuern und fing an, mit der angeschlossenen Trafospannung und der Gleisspannung mit POM die Adresse zu programmieren. Ging nicht. Nochmal nachgelesen, es musste ja das Programmiergleis sein. Also angeschlossen und nichts ging. Ich habe viele Einstellungen probiert und nichts ging.
Von JMRI habe ich den Decoderprogrammer und dort ist sogar der Baustein aufgeführt. Angeschlossen und siehe da, mit dem Programmer konnte ich zumindest die Adresse eingeben, die Geschwindigkeit beeinflussen und mit der CV 122 die Aufwärtsbewegung und mit der CV123 die Abwärtsbewegung einstellen.
Zwischendurch, es war jetzt schon 14 Uhr, habe ich mich gefragt, warum das alles so schwierig ist. Ich kam mit der Bedienungsanleitung überhaupt nicht klar. Aber der Servo lief.
Also ein Flügelsignal fertig auf einen Messingblechstreifen aufgeklebt, einen kleinen ES-05 aus vergangenen Tagen darunter geklebt und dann erst mal die CV 122 und 123 auf 0 programmiert, damit mir der Servo beim Anschalten nicht alles zerreißt.
Den Servo habe ich ohne Verbindung zum Signal angeschlossen, die Adresse mit F 5 und R/W aufgerufen und + gedrückt. Der Servo lief auf 0. Dann habe ich den Servo mit dem Stelldraht verbunden, und zwar so, dass in der Nullstellung der Signalflügel auf ca. 20 ° stand. Warum, naja, alle Decoder die ich bisher in der Hand hatte, mussten erst auf die Mittenstellung eingestellt werden und erst dann wurde der Ausschlag eingestellt. Also habe ich frohen Mutes diese Vorrichtung mit Digitalstrom und Trafostrom versehen und freute mich auf ein sich stellendes Signal. Das war es aber auch für diesen Tag. Ich mache es kurz, auch am Sonntag ging nichts, irgendwie blickte ich nicht durch.
Ich habe eine Mail an Uhlenbrock geschickt. Am Montagvormittag hat mit ein Herr aus der Technik geantwortet. Da kriegte ich folgenden Text:

Programmieren des Servodecoders mit der LENZ Zentrale LZ 100 und Handregler LH 100:

1. Tasterprogrammierung:

Servo an Servoausgang 1 soll über die Schaltadresse 222 schalten.
Gleisanschluss der LZ 100 an Servodecoder anschließen.
Programmiertaster am Decoder kurz betätigen, Blinkrhythmus zeigt, dass DCC Kommandos erwartet werden.
Schaltadresse programmieren:
Am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 222 eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste betätigen (Servo zuckt) und der Decoder hat die Adresse 222 für den Ausgang 1 verstanden.
+ und – Tasten definieren:
Nun am Handregler F und 5 betätigen und hier nun z.B. die Adresse 1 (für die imaginäre + Taste) eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste betätigen (Servo zuckt).
Nun am Handregler F und 5 betätigen und hier nun z.B. die Adresse 2 (für die imaginäre – Taste) eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste betätigen (Servo zuckt).
Haltepositionen programmieren:
Nun am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 222 eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste betätigen und das Servo fährt in die erste Stellung.
Je nachdem in welcher Richtung die Position nun verändert werden soll, am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 1 oder 2 (für die imaginäre + oder – Taste) eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste so lange betätigen, bis das Servo die Wunschstellung erreicht hat.
Nun am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 222 eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die – Taste betätigen und das Servo fährt in die zweite Stellung.
Je nachdem in welcher Richtung diese Position nun verändert werden soll, am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 1 oder 2 (für die imaginäre + oder – Taste) eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste so lange betätigen, bis das Servo die zweite Wunschstellung erreicht hat.
Geschwindigkeit programmieren:
Nun am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 222 eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + und – Tasten langsam, wechselseitig betätigen und das Servo fährt zwischen beiden Stellungen hin und her.
Nach dem dritten Durchlauf beginnt das Servo selbstständig hin- und her zu laufen.
Je nachdem ob das Servo nun schneller, oder langsamer verfahren soll, am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 1 oder 2 (für die imaginäre + oder – Taste) eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste der Adresse 1 (für schneller), oder die + Taste der Adresse 2 (für langsamer) so lange betätigen, bis das Servo die Wunschgeschwindigkeit erreicht hat.
Programmierung abschließen:
Am Handregler F und 5 betätigen und hier nun die Adresse 222 eingeben und mit ENTER bestätigen.
Nun die + Taste betätigen und die Programmierung für den ersten Ausgang ist abgeschlossen und das Servo fährt in die Stellung 1.
Das Ganze ist mit den LENZ Geräten etwas aufwändiger als mit Zentralen, die mehrere Schaltadressen direkt schalten können.

2. CV-Programmierung:

Die CV-Programmierung funktioniert wie in der Anleitung der Zentrale beschrieben:
Servo am Programmiergleisausgang (P und Q) anschließen!
Tasten F und 8 (Programmiermodus)
Blättern bis CV
C 121 (für Servoausgang 1)
Wunschadresse z.B. 222
ESC
C 122 (Halteposition rot)
Wunschwert
ESC
C 123 (Halteposition grün)
Wunschwert
ESC
C 124 (Verfahrzeit => Geschw.)
Wunschwert
ESC
C 125 (Wippausschlag, also wie weit über die eigentliche Halteposition hinaus)
Wunschwert
ESC
C 126 (Wippkonstante, also wie schnell)
Wunschwert
ESC
fertig.

Hmm, da fehlte mir doch noch etwas der Durchblick und ich habe angerufen. Mein Ziel ist, in meiner Moba-Werkstatt alles zu programmieren und an der Anlage nur noch einbauen. Da ich 2 identische Zentralen habe und mehrere LH 100 ist das alles kein Problem. Also kann ich ganz in Ruhe erst mal den Nullpunkt einstellen von Servo (heißt eigentlich Mittenstellung bei MB-Tronic und Ilchmann). Nur steht da nichts davon in der neuen „Bedienungsanleitung“.
Ich wurde informiert, dass die Mittenstellung bei CV 122 den Wert 63 hat und bei der CV 123 ebenfalls 63. Jetzt dämmerte mir mein Problem. Das war nicht 0, sondern 63 für die Mittenstellung. 0 war der maximale Stellweg in einer Richtung! Deshalb drehte sich der Servoarm nicht richtig…..

Jetzt war alles klar. Ich habe alle vier Kanäle in den entsprechenden CVs auf 63 eingestellt, alle Servos damit auf Mittenstellung gebracht und konnte nun die Flügelstellung bequem regeln. Auch das Wippen funktioniert. Ich habe ein bisschen rumgespiet. Sieht schon witzig aus, wenn der Signalflügel ganz schnell vibriert.

 

Beim Telefonat wurde mir auch klar, warum ich mit der Lenz-Zentrale samstags Probleme hatte. Wenn der Decoder am Programmiergleis hängt, braucht er keine Trafospannung. Durch die Trafospannung wird die Programmierung eher behindert. Die Trafospannung ist nur da, um das Zucken des Decoders beim Einschalten zu minimieren. Dass es das gibt, steht schon in der Bedienungsanleitung. Scheinbar hat sich was an den Servos geändert, denn mit den neuen Servos zuckt es jetzt auch bei anderen Decodern (nen schönen Gruß an Herrn Holtermann bezüglich WA5 von MB-Tronic), mit dem gleichen Decoder WA5 und alten Servos zuckt nichts beim Einschalten. Insofern ist die Bedienungsanleitung vom 67800 sehr ausführlich und hilfreich.

Ganz ehrlich, wenn ich den Fahrstrom der Zentrale einschalte, macht sich das Zucken bei meinem ES-05 fast gar nicht bemerkbar. Jedenfalls habe ich Dank der sofortigen Rückmeldung von Firma Uhlenbrock auf meine Mail dann doch noch erfolgreich das Projekt abgeschlossen. Jetzt kann ich mit diesen kleinen Decodern ohne Platzprobleme meine Anlage weiterbauen. Vor allem kann ich in Ruhe in der Werkstatt alles montieren, einstellen, programmieren und nur die fertigen Bauteile (mit selbstverständlich selbst entwickelten Platinen versehen) in meinen Bahnhofmodulen einbauen. Nur fehlen mir jetzt noch so ein paar Decoder…….. Und ich bin gespannt auf die Weichendecoder 67810, wenn die es genauso gut tun?

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