Mein Seewasserbecken

Nach nunmehr 14 Jahren Laufzeit habe ich mein Seewasser-Becken umgebaut (Dezember 2010). Es wurden überwiegend neue Riffsteine eingesetzt, nur wenige alte lebende Steine wurden verwendet.

Im Lauf der Zeit haben sich viele Phosphate angesammelt, die ich nicht mehr beseitigen konnte. Zudem hatte sich der Mulm unter den Steinen mit Nitrat angereichert, was erhebliche Probleme bei der Haltung der Weichkorallen verursachte. Nachdem ich nun mehr als 2 Jahre vergeblich versucht habe, die Bedingungen für Steinkorallen in diesem Becken zu schaffen, habe ich mich zur Neueinrichtung entschlossen.

Die alten Steine wurden mit der Hand heraus gehoben. die Probleme mit Haut, Seewasser und Verletzungen habe ich aber noch nie so deutlich gespürt (starke Entzündung, Schwellungen, starke Schmerzen, Krankenhaus etc.). Ein völlig neue Erfahrung…..

Die nachfolgende Fotos zeigen die neue Anordnung im alten Becken, also 900 l Becken mit 3 HQI (je 150 Watt) und 4 x T5 Blaulicht.

Im August 2011 habe ich meinen lang ersehnten Umbau der Wasseraufbereitung vorgenommen. Jetzt steht alles in einem Container, er fasst ca. 450 l Seewasser. Damit habe ich ein System von ca. 1,3 m³ Seewasser im Kreislauf, bestückt mit 2 Wirbelbettreaktoren gegen Phosphat, ein Nitratfilter (läuft blind mit), kontinuierliche Zugabe von Wodka mit Aminosäuren, Spurenelemente von Dupla, Eiweißabscheider, Kalkreaktor mit CO2 für Karbonathärte und vor allen Dingen nur noch eine Pumpe mit 50 Watt. Vorher waren das 4 Pumpen mit ca. 150 Watt.

Die Umkehrosmose wird gerade neu erstellt. Da ich einen Brunnen habe, der ziemich sauberes Wasser ohne Kalk liefert (Leitfähigkeit 520 µS), werde ich hoffentlich zu akzeptablen Preisen eine 1:1 Anlage kriegen. Bin da noch am verhandeln. Große Unterstützung habe ich bei Georg Kötter in Cloppenburg.

Bei diesem Umbau musste ich einiges improvisieren. So fand ich dann im Internet Infos über die Spurenelemente Eisen(II), Strontium und Iodid. Da kam mir die Idee, diese Lösungen selbst herzustelllen. Eine passende Dosierpumpe fand ich bei fish street, sie ist jetzt unterwegs zu mir. Ich werde meine Lösungen so konzentriert herstellen, dass ich in regelmäßigen Abständen mehrmals täglich die erforderlichen Mengen zugeben kann. Bin mal gepannt, wie sich das Eisenreagenz bei mir macht.

Eingebracht werden soll Eisen(II), das ist leicht bläulich gefärbt. Ist die Eisenlösung braun, dann liegt Eisen(III) vor. Das taugt nichts, weil es für die Korallen und deren Farbgebung nicht zur Verfügung steht. Da habe ich mir eine stabile Lösung gesucht, wobei die Anionen im Nitratfilter zesetzt werden. Damit verändere ich die Zusammensetzung des Seewassers nicht.

Die fertig angebotenen Lösungen sind teuer. Ich verwende in den letzten 15 Monaten die Lösungen von Dupla, wobei dort die Eisenlösung von farblos bis kräftigbraun schwankt. Vertrauensbildend ist das nicht. Mit dieser Firma habe ich sowieso meine Probleme. Nach der Umstellung des Beckens war eine Verkaufsveranstaltung bei Georg mit Dupla. Dort ließ ich mein Wasser aus dem Becken untersuchen. Es wurde Iodmangel festgestellt. Ich bekam eine Musterflasche mit Iod. Daraufhin habe ich nachgefragt, in welcher Konzentration ich das zugeben soll. Ich könne ruhig die halbe Flasche reinkippen. Das kostete meinen drei gelben Doktorfischen das Leben, die anderen waren stark beeindruckt. Am frühen Samstag (9 Uhr) bin ich wieder zu Georg gefahren, um den Dupla-Vertreter zu befragen, was passiert sei. Er kam ziemlich spät gegen 14 Uhr, weil in Cloppenburg wohl das letzte Bier schlecht war. Das brachte meine Fische auch nicht wieder zurück, und er hätte nicht gesagt, dass ich die halbe Flasche zugeben könne. Außerdem sei er erstaunt, dass Iod so eine Wirkung habe. Ich kommentiere das jetzt nicht weiter…..

Auch die Spindel dieser Firma zur Konzentrationsbestimmung des Seewassers ist gewöhnungsbedürftig. Nach meiner Ansicht ist sie nicht richtig eingemessen. Zwischen meiner Spindel aus dem Labor und dem Refraktometer finde ich keinen Unterschied, bei z. B. 3,8 Promille habe ich einen Wert von Ca++ und Mg++, der logisch erscheint. Verwende ich den Spindelwert von Dupla, dann ist die Konzentration der gemessenen Ionen deutlich höher als die Konzentration des Wassers. Praktisch heißt das, dass ich Salz zugeben muss, um die Konzentration von 3,8 Promille herzustellen. Nehme ich dann das Refraktometer zur Kontrolle, liege ich bei über 4,0 Promille, obwohl die Dupla-Spindel 3,8 Promille anzeigt. Dieser Wert (Refraktometer) stimmt dann mit meiner Laborspindel überein. Man bestätigte mir keine Ahnung, aber vor dem Abend in Cloppenburg. Die Erklärung war abenteuerlich; ich bin Chemotechniker und habe noch nie was in meinem Leben mit einer Spindel zu tun gehabt….. Der Herr sei Chemiker (sprich Kemiker), oder Chomiker (sprich Komiker)? Ein großer Unterschied ist das bei dieser Schreibweise nicht.

Demnächst geht es hier weiter, wenn es neue Erkenntnisse am Becken gibt. Von Dupla berichte ich nichts weiter…

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