Angetroffene Situation

Als wir das Gebäude gekauft haben, war das Grundstück ziemlich verwildert, wobei das Verwildern durch die mangelnde Pflege aufgetreten ist. Auch das Gebäude war in die Jahre gekommen. Diese Bauart ist in der Straße öfter vorhanden. Es handelt um ein um der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts entstandenes „ostfriesisches“ Siedlerhaus mit rechts stehendem Schweinestall. Das Haus wurde innen mehrfach umgebaut.

Zwischen den Fenstern im EG ist eine Zisterne, die ungefähr 16 m³ Wasser fasst. Das Regenwasser wurde gesammelt und diente früher als Trink- und Nutzwasser, auch die Tiere wurden damit getränkt.

Der Boden auf diesem Grundstück ist ein Kleiboden, der von der Rückgewinnung des Meeres stammt. Er ist sehr nährstoffreich. Das heißt, vor einigen hundert Jahren war das noch ein Teil der Nordsee, wo jetzt das Haus steht.

Die Vorbesitzer haben keinen Rasen gesät, sondern letztendlich nur eine Samenmischung benutzt, wie sie für Weiden geeignet ist. Mit der mangelnden Pflege ist dann das Gras ziemlich hoch gewachsen und beim ersten Mähen ist sehr viel Grünzeugs angefallen.

Die Abtrennung zu den Nachbarn wurden aus Büschen und Bäumen gebildet, in denen teilweise Holzzäune versteckt waren. Diese Büsche waren kaum noch in den Griff zu kriegen, weil sie zu Bäumen ausgewachsen sind.
Das Grundstück zierte eine hohe Wassertanne, die als Urwaldmammutbaum gilt.

 Mit ihren fast 20 m Höhe hat sie auf der Westseite des Grundstücks je nach Sonnenstand mehr oder weniger den gesamten Garten beschattet. Außerdem hatte ein Sturm ein Teil der Äste geknickt.

Am Haus selbst ist eine Kiesschüttung vorhanden. Dort wurden Pflanzen gesetzt, die überwiegend bei der späteren Umgestaltung des Gartens beibehalten wurden.

Bei dieser Aufnahme ist schon zu sehen, dass durch den Schatten der Wassertanne im Kies sehr wenig wächst und, was bei dieser Aufnahme nicht deutlich zu sehen ist, die Buchsbaumbüsche ziemlich verwildert sind.
Die Büsche sind mittlerweile innen soweit vom Blattwerk abgestorben, dass sich in den entstandenen Hohlräumen kleinere Hund verstecken können und wie hier zu sehen ist, auch wohlfühlen.

Unter der Kiesschüttung ist eine Trennfolie eingebaut, die aber, wie die Versuche zeigten, bereits mit Humus angereichert ist. Daher wird dieses Kiesbeet in Zukunft als Biotop genutzt und weiter mit diesem Zustand experimentiert.

Die Rosen an der Terrasse, auf der Rückseite des ehemaligen Schweinestalls, wurden schon einige Jahre nicht mehr geschnitten und sind mit einem wilden Drahtverhau an der Klinkerwand befestigt. In Verbindung mit dem Schattenwurf der Wassertanne war das aus unserer Sicht dringend zu überarbeiten.

Die Rhododendronhecke auf der Ostseite des Grundstücks ist ca. 4 m hoch und 8 m breit. Geplant war für den Umbau, diese Hecke beizubehalten. Allerdings zeigt sich, dass innen in der Hecke überhaupt kein Wachstum mehr vorhanden ist. Daher haben wir uns entschlossen, auch diese Hecke bzw. den gesamten Bereich der Ostseite zu räumen.

Auf der Zufahrtseite ist wiederum eine Thujahecke vorhanden, die abgestorben ist. Nur noch die äußeren, dem Licht ausgesetzten Bereiche sind begrünt. Diese Hecke konnte nicht mehr begradigt werden und so entstand notgedrungen die Notwendigkeit, auch diese Hecke zu ersetzen durch einen Zaun mit entsprechendem Bewuchs. Das wird später noch ausführlich gezeigt.

Die beiden Kugelahornbäume auf dem Grundstück sind bestimmt sieben Jahre nicht mehr geschnitten worden und waren so ausladend, dass wir uns entschlossen, auch diese Bäume zwar beizubehalten, aber noch einmal grundlegend neu zu erziehen.

Aus unserer Sicht war das Grundstück vielversprechend, der Bewuchs aber aufgrund der mangelnden Pflege dermaßen verwildert, dass es sehr lange gedauert hätte, hier einigermaßen Form hineinzubekommen. Nach reiflicher Überlegung und Ausmessen der unterschiedlichen Zonen wurde also ein Gartenbaufachbetrieb gefunden, der sich bereit erklärt hat, nach unseren Wünschen das Grundstück umzugestalten.

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